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Zwischen den Jahren

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(Pfarrer Dr. Kai-Uwe Spanhofer) „Die besinnlichen Tage zwischen Weihnachten und Neujahr haben schon manchen um die Besinnung gebracht.“ Der Dichter Joachim Ringelnatz hat diesen bemerkenswerten Satz aufgeschrieben und lässt einen über diese besondere Zeit zwischen den Jahren nachdenken. Die Festtage sind vorüber, die Geschenke ausgepackt und die meisten Weihnachtsmärkte schließen an diesem Wochenende. Was bleibt von der Besinnlichkeit der Weihnachtstage, bevor wir wieder in den Alltag zurückkehren? Die drei Könige haben die Krippe im Stall von Bethlehem noch gar nicht erreicht, da entsorgen manche schon vor dem Jahreswechsel ihre Weihnachtsbäume. Es muss Platz geschaffen werden für das Neue, das mit dem neuen Jahr beginnen soll.

Der Wochenspruch aus dem Anfang des Johannes-Evangelium lässt einen aber noch einmal innehalten und zurückblicken auf das Kind im Stall: „Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“ Ich empfinde diese Tage zwischen den Jahren als eine geschenkte Zeit, um zu verweilen und zurückzublicken. Was war schön und herrlich, was hat mich geärgert und geängstigt? Was musste ich loslassen und was erwarte ich für das neue Jahr? Schön waren die verschiedenen runden Geburtstage und Jubiläen, die wir im Studien-Freundeskreis und in der Familie zusammen feiern konnten. Geärgert habe ich mich besonders über alle, die mit ihren Parolen und Taten uns verunsichern und spalten wollen. Beeindruckt bin ich von der Ausdauer der Teilnehmenden, die jeden Montag in Lippinghausen für den Frieden beten. Loslassen muss ich wohl bald mein altes Auto, das im Januar TÜV hat. Dankbar blicke ich zurück auf die schönen Gottesdienste an den Weihnachtstagen und freue mich auf die gemeinsame Zeit mit der Familie zu Beginn des neuen Jahres.

Was auch kommen mag, Gott ist und bleibt uns nahe. Auch wenn seine Herrlichkeit noch nicht überall sichtbar ist, wird seine Gnade und Wahrheit doch vielerorts herbeigesehnt. Nichts muss so bleiben, wie es ist und war. Neues hat schon begonnen im alten Jahr. Und mit jedem Kind, das zwischen den Jahren geboren wird, erleben Menschen heute hautnah die Herrlichkeit Gottes in ihrem Leben. 

Ich wünsche uns allen ein gesegnetes neues Jahr mit vielen guten und erfreulichen Nachrichten.

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