Vertrauen und Zuversicht erfahren
(Prädikant Helmut Janz) Der eine oder die andere kennt das vielleicht: Ich liege auf dem Rücken im Bett und starre an die Decke. Alles ist vorbereitet. Die Schleife hinter dem Kopf ist mühevoll von eigener Hand zugebunden. Das OP-Hemd lässt durch einen schmalen Schlitz am Rücken noch ein wenig Frische durch. Meine goldene Halskette mit dem kleinen Kreuz ist abgelegt.
Das Beratungsgespräch mit meiner Unterschrift auf dem Aufklärungsbogen zur Zustimmung des medizinischen Eingriffs war schon gestern erfolgt. Dabei hatte ich die Möglichkeit, mit dem Chefarzt zu reden und ihn kennenzulernen. Eine auf mich beruhigend wirkende, mutmachende und angenehme Persönlichkeit, die laut Internet ein erfahrener Chirurg seines Fachgebietes ist.
Hoffentlich werde ich nun endlich in den OP geschoben. Der Zugang am Arm ist bereits gelegt. Das lange Warten über den geplanten Zeitpunkt der Operation hinaus nervt. Ich habe Angst. Nicht nur einfach ein bisschen Respekt. Sondern richtig Angst. So versuche ich mich zu beruhigen und rede mir innerlich ein: Wird schon werden. Wird schon gut gehen. Du bist hier sicher nicht der Erste, der daran operiert wird. Jetzt sind Zuversicht und Vertrauen angesagt, um die Angst zu überwinden! Vertrauen schenken und Zuversicht schöpfen? Das geht doch heute fast überhaupt nicht mehr: Immer schön distanziert bleiben. Spontane Zuneigung kritisch hinterfragen. Sich bloß nicht herzlich anderen Menschen zuwenden. Beachtest du das nicht, dann kannst du sehr schnell „out“ sein. In der Bibel ist nachzulesen, wem und wie man Vertrauen schenken und daraus Zuversicht schöpfen kann.
Empfohlen wird der Gott, der Himmel und Erde gemacht hat. Seine Allmacht und sein Schutz, seine Zuverlässigkeit und seine Treue sind nur einige der vielen Kennzeichen seiner unerschöpflichen Liebe. Wer das Vertrauen auf Gott setzt und an ihn glaubt, kann seine Zuversicht erfahren. Gott ist das Leben. Er ist und bleibt unter uns. Besonders in Momenten der Angst!
